Richtige Ernährung stärkt Ihr Herz!
Doch was ist die richtige Ernährung?
Grundsätzlich gilt: Alle Mahlzeiten sollten möglichst
abwechslungsreich gestaltet und frisch zubereitet werden.
Wer sein Herz schützen möchte, wählt als Basis seiner Ernährung
frisches Gemüse. Dieses versorgt uns mit wertvollen Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Als gute und gesunde Eiweißquelle eignen sich
fettarme Milchprodukte, besonders in fermentierter Form wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch. Fleisch, insbesondere verarbeitete Fleischwaren, sollte nur in geringen Mengen verzehrt werden.
Fisch versorgt uns dagegen mit Eiweiß, Jod und gesunden Fetten und sollte 1- bis 2-mal pro Woche auf dem Menü stehen. Dazu kombiniert man
gesunde, vorwiegend pflanzliche Fette und
vollwertige Kohlenhydrate. Abgerundet wird der Speiseplan durch leckeres
Obst und
Nüsse. Die tägliche Menge an Salz sollte 5 Gramm nicht übersteigen.
Gesundes Fett? Fett macht doch dick! Nicht unbedingt, denn wichtig ist vor allem,
welche Fette man isst. Um das zu verstehen, sind folgende Informationen wichtig: Das Herzinfarktrisiko ist stark abhängig von unserem
Cholesterinspiegel. Cholesterin nehmen wir nur zu einem geringen Anteil direkt aus der Nahrung auf, der Großteil wird in unserem Körper gebildet.
Es gibt in unserem Körper
zwei Varianten von Cholesterin:
- das „schlechte“ LDL-Cholesterin, welches das Risiko für einen Herzinfarkt erhöht, indem es Ablagerungen in den Gefäßwänden bzw. Arterienverkalkungen (die sogenannte Arteriosklerose) auslöst;
- und das „gute“ HDL-Cholesterin, das unser Herz sogar schützen kann, indem es das Cholesterin in die Leber transportiert, wo es abgebaut und dann ausgeschieden wird.
Wie hoch die Spiegel von LDL- und HDL-Cholesterin in unserem Blut sind, hängt neben genetischen Faktoren von der Art der Fette ab, die wir essen.
Gesättigte Fette erhöhen das schädliche LDL-Cholesterin im Blut. Sie stecken vor allem in
Wurst, Fleisch, Speck, Käse und Butter.
Besonders schädlich sind die sogenannten
Transfettsäuren. Diese stecken in Fertignahrung, frittierten Produkten, Kartoffelchips und Gebäck und sollten möglichst vermieden werden.
Einfach ungesättigte Fette dagegen senken das LDL-Cholesterin, sie sind z. B. in Raps- und
Olivenöl enthalten.
Mehrfach ungesättigte Fette sind besonders gesund und finden sich z. B.
in Makrelen, Forellen und Lachs sowie in Nüssen.
Ein
guter Vorsatz ist also, gesättigte Fette weitgehend durch ungesättigte Fette zu ersetzen und 1- bis 2-mal pro Woche Fisch sowie täglich 30 Gramm ungesalzene Nüsse zu essen. Es gibt aber auch ein Zuviel des Guten! Da Fette sehr energiereich sind, sollte man trotz aller positiven Eigenschaften die Gesamtmenge an Fett und die Gesamtkalorienmenge, die man täglich zu sich nimmt, im Blick behalten, da sonst eine Gewichtszunahme droht.
Auch bei den
Kohlenhydraten verhält es sich ähnlich. Welche Kohlenhydrate wir essen, hat Auswirkungen auf unseren Blutzuckerspiegel. Ein hoher Blutzuckerspiegel wiederum ist ein weiterer Risikofaktor für einen Herzinfarkt, für Diabetes mellitus und für Übergewicht. Zudem schädigt ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel direkt die Blutgefäße.
Und es gibt auch hier „gute“ oder „schlechte“ Kohlenhydrate.
Schnellverdauliche Kohlenhydrate wie Weißmehlprodukte beispielsweise treiben unseren Blutzuckerspiegel ungesund in die Höhe.
Langsam verdauliche Kohlenhydrate, die in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten oder Vollkornprodukten enthalten sind, tun dies nicht und sind stattdessen reich an gesunden Ballaststoffen.
Snacks zwischen den Mahlzeiten halten den Blutzuckerspiegel ungesund hoch und erhöhen ebenfalls das Diabetesrisiko. Besser ist es, die Nahrungsaufnahme auf
drei Hauptmahlzeiten zu beschränken.
Reiner
Zucker sollte generell gemieden und Softdrinks, Süßigkeiten, Kuchen und Snacks, wenn überhaupt, nur in Maßen verzehrt werden. Vorsicht vor
verstecktem Zucker zum Beispiel in Fertiggerichten, selbst wenn diese gar nicht süß schmecken!
Nicht unterschätzt werden sollte auch der Zuckergehalt von Fruchtsäften, die nur stark mit Wasser verdünnt getrunken werden sollten. Fruchtsäfte oder Fruchtsmoothies sind nur in
Ausnahmefällen ein Ersatz für den Genuss von frischem Obst!
Kohlenhydratreiche Lebensmittel enthalten ebenfalls viele Kalorien, deshalb auch hier auf die Gesamtmenge achten, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.
Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig, dass es
keine Alkoholmenge ganz ohne ein gesundheitliches Risiko gibt. Gesunden Erwachsenen wird empfohlen, pro Tag in jedem Fall weniger als 24 Gramm Reinalkohol (Männer) bzw. weniger als 12 Gramm Reinalkohol (Frauen) zu trinken und mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche einzuhalten. Diese Mengen an Reinalkohol entsprechen in etwa 0,5 Liter Bier bzw. 0,25 Liter Wein bei Männern, bei Frauen ist es jeweils die Hälfte.
Ein
guter Vorsatz ist also: drei Mahlzeiten am Tag, Fertiggerichte meiden, lieber selbst frisch kochen und dabei vor allem pflanzliche Lebensmittel auf den Teller bringen! Nahrungsergänzungsmittel sind im Allgemeinen nicht notwendig und sollten nur auf ärztliche Empfehlung eingenommen werden.
Insgesamt gilt fürs Essen: Setzen Sie sich nicht unter Druck, aber verändern Sie täglich Ihre Essgewohnheiten
ein kleines Stück mehr. Viele kleine Veränderungen im Alltag können Großes bewirken.
Unsere Empfehlungen gelten uneingeschränkt nur für gesunde Erwachsene. Bei Vorerkrankungen sind gegebenenfalls nach ärztlicher Rücksprache Ernährungsanpassungen nötig.
Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig oder vollständig die Kosten für zwei Präventionskurse pro Jahr, die von der
Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden sind. Ein Portal zur Suche nach Kursangeboten an Ihrem Heimatort finden Sie auf der
Webseite Ihrer Krankenkasse. Das Kursangebot erstreckt sich über die vier Handlungsfelder Bewegung,
Ernährung, Stress- und Ressourcenmanagement und Suchtmittelkonsum.
Die
10 Regeln der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) – Basis für eine ausgewogene Ernährung:
10 Regeln der DGE - DGE
IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung bietet ausführliche
Informationen zu den Themen Ernährung und Bewegung sowie viele leckere
Rezepte:
Start: IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung - IN FORM (in-form.de)
Kompass Ernährung – Magazin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur
Information über aktuelle Ernährungsthemen und Grundlagen einer gesunden Ernährung:
BMEL - Publikationen - Kompass Ernährung